Gesellschaftsspiele im Netz
Dieser Gastbeitrag von Carsten Giesen reiht sich eher in die Kategorie „Rat und Hilfe“ und „Soziale Interaktion im Ausnahmezustand“ ein, als in die „Speaker’s Corner“.
Er vermisste eines seiner schönsten Hobbies in Zeiten der „sozialen Distanz“ äußerst schmerzlich, mit Freunden gemeinsam Gesellschaftsspiele zu spielen. Und dabei einen gemütlichen Nachmittag oder Abend mit Tee und Knabbereien zu verbringen.
Er suchte und fand eine Lösung.
Ich will spielen!
von Carsten Giesen
Ich vermute, vielen geht es in der aktuellen gesellschaftlichen Situation ähnlich wie mir – sie vermissen es, sich mit Freunden zu treffen und gemeinsam etwas zu machen und sich dabei zu unterhalten.
Zu den gemeinsamen Dingen, die ich am meisten vermisse, zählen Gesellschaftsspiele. „Siedler von Cathan“ und „Carcassonne“ sind zwei Beispiele, die recht bekannt sind.
Aufgrund des Kontaktverbotes wegen der Corona-Epidemie, geht das nun nicht wie gewohnt. Man darf sich nicht bei einem der Spieler treffen und an einen Tisch setzen.
Da wurde ich auf eine Webseite aufmerksam gemacht – brettspielwelt.de.
Dort kann man über 20 Gesellschaftsspiele im Internetbrowser gegen andere menschliche Spieler spielen. Der Dienst ist kostenlos, es genügt eine E-Mailadresse zur Anmeldung.
Die Brettspielhersteller stellen offenbar die Rechte an den Spielen zur Verfügung, weil sie es als Werbung ansehen.
Und man erhält einen Vierteljährlichen Werbe-Newsletter.
Für die Anmeldung muss man zunächst einen Benutzernamen festlegen. Dieser dient nicht nur zur Anmeldung, sondern auch als Spielernamen in den Spielen und zur Kommunikation z.B. in Einladungen zum Spielen. Dazu muss man ein Passwort festlegen. Es gibt Berichte, dass Sonderzeichen im Passwort zu Problemen führen können, daher ist es ratsam, sich auf Klein-, Großbuchstaben und Zahlen zu beschränken.
Nach dem Anmelden kann man sich in der „Spieleauswahl“(1) ansehen, welche Spiele zur Auswahl stehen.
Klickt man ein Spiel an, erscheint eine Beschreibung, in der es aber in erster Linie um die Bedienung des Spiels auf der Webseite geht. Die Spielregeln sollte man folgerichtig auf den Webseiten der Spielehersteller nachlesen.
Man kann hier durch Klick auf das Herzsymbol (2) Spiele als Favoriten markieren, damit man sie zum späteren Spielen in der Rubrik „Favoriten“ schneller findet und nicht alle Spiele durchsuchen muss.
Unter „Gesuche“ kann man sehen, ob jemand bereits Mitspieler für ein Spiel sucht. Hier kann man filtern lassen, ob z.B. nur bestimmte Spiele angezeigt werden sollen, welche Spieleranzahl vorgesehen ist und vieles mehr. Dann kann man mit „Fremden“ spielen und diese gegebenenfalls kennenlernen.
Häufiger wird man jedoch sich mit Bekannten zum Spielen verabreden. Das geht sehr gut, wenn man die Benutzernamen der Bekannten kennt.
Hat man unter „Spiele“ eines ausgewählt, gibt es eine Schaltfläche, auf der „Spielen“ steht (3) und ein Pfeil nach unten. Mit Klick auf diesen Pfeil kann man Optionen für ein Spiel auswählen. Die wichtigsten sind hier „Anzahl der Spieler“ und „erlaubte bzw. notwendige Spieler“.
Dort kann man die Benutzernamen seiner Bekannten eintragen, wenn man ausdrücklich mit diesen spielen will.
Wählt man dann „Spielen“, erhalten diese eine Einladung zum Spiel und das Spiel wird unter „Aktive Spiele“ einsortiert.
Dort kann man dann über ein Pfeil nach unten Spieloptionen auswählen, wie z.B. bei „Carcassonne“, mit welchen Erweiterungen gepielt werden soll.
Wenn Spieler die Einladung annehmen, wird der virtuelle Spieltisch zur Verfügung gestellt. Auf die Meldung „zum Chat gehen“ sollte man dann klicken.
Es wird ein Chat am rechten Rand geöffnet. Dort können die Mitspieler neben ihrem Namen auf ein „PLAY“-Symbol klicken, um Bescheid zu geben, dass sie mit dem Spiel anfangen können. Das Spiel wird eröffnet, wenn alle zugestimmt haben.
In dem Chatfenster tauchen dann Hinweise auf, wie z.B. erzielte Punkte. Man kann natürlich neben dieser Steuerung auch Nachrichten an die anderen Spieler schicken.
Wer ungern tippt, kann auch auf das Mikrofon-Symbol klicken, dann hören die anderen, was er am Computer sagt, sofern er ein Mikrofon angeschlossen hat und dem Browser den Zugriff darauf erlaubt hat.
Danach kann man spielen, ähnlich wie am normalen Wohnzimmertisch.
Ob man die „Community“-Funktionen nutzen möchte, wie „den Sieger bekanntgeben“ oder ähnliche Spielereien, ist jedem selbst überlassen. Man kann alles sehr privat halten.
Nach Ende des Spiels kann man einfach über eine Schaltfläche nochmal spielen, oder der Initiator beendet das Spiel und man startet ein anderes.
Ein Hinweis: Je nach Ansturm auf den Dienst kann es zu Überlastungen kommen. Wenn sich dadurch nur das Mikrofon abschaltet, kann man das durch erneutes Anklicken schnell beheben. Insbesondere am Wochenende abends kann es wohl auch passieren, dass ein Spiel komplett einfriert. Bisher musste man dann alles beenden und es nach einer Weile noch einmal versuchen. Das angefangene Spiel ist dann allerdings gelöscht.
Viel Spaß!
Carsten Giesen
Ich hoffe, dass diese Anregungen in der aktuellen Zeit auf unsere Leserschaft ebenso gute Auswirkungen haben, wie auf Carsten und mich. Entspannt mit Freunden einen virtuellen schönen Abend zu verbringen, hebt definitv die Stimmung.
Eure Sonja
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