Inklusion vs. Diversität
Der kleine Unterschied ist, worauf man schaut – das gilt wahrscheinlich überall
Hallo liebe Mausebärfreunde,
Heute hatte der Mausebär ein interessantes Gespräch, sogar eigentlich zwei, denn bevor ich mich auf meine heutige Teilnahme an einer Veranstaltung der Hochschule Niederrhein wirklich vorbereitet hatte, war dort eine Gespräch mit der Mausebärmama, was mich ein wenig ins Grübeln gebracht hat.
Im rahmen des Projektes TialogLe der Fachhochschule durfte ich heute erst einen 20 Minuten Impulsvortrag halten und dann mit den anderen Teilnehmern (oder Teilnehmenden) diskutieren, auch über Fragen, die vorab von den Studierenden (wie man Studenten heutzutage nennt) zusammengestellt wurden.
Das Themas war „Inklusion und Diversität im Gesundheitswesen“, was für mich (alle die mich kennen wissen auch warum), eigentlich ein rotes Tuch ist. Trotzdem gelang es mir den inneren Stier in eine Box zu packen und mich dem Thema aufgeschlossen zu nähern.
Durch eine wohlmeinende Moderation und einen guten Austausch konnte ich meine Meinungen prüfen und neue Blickwinkel betrachten, was ich persönlich für sehr wertvoll halte. Allerdings ist mir etwas aufgefallen, was auch in dieser Runde nicht aufgelöst werden konnte.
Ich rede davon, das für mich, von meinem verstand her, Inklusion und Diversität nicht vereinbar sind (oder nicht komplett vereinbar).
Inklusion bedeutet (in meinem Bild), dass jeder die selben Chancen erhält, die gleichen Pflichten und Rechte hat und sich in der sozialen Gruppe, die betrachtet wird integrieren darf, also ein Augenmerk auf die Gemeinsamkeiten, um über den kleinsten gemeinsamen Nenner eine Möglichkeit zu finden, alle Beteiligten abzuholen. Es geht hierbei um Gemeinsamkeiten auf denen man aufbaut, um weitere Gemeinsamkeiten zu schaffen.
Diversität schaut im Gegensatz auf die Unterschiede und soll ermöglichen, dass jede individuelle Besonderheit, im Rahmen der Möglichkeiten, beachtet, gepflegt und unterstützt wird. Da ist für mich die einzige Gemeinsamkeit, dass alle beteiligten anders sein dürfen oder sind.
Soll ich jetzt also auf die Gemeinsamkeiten schauen (was ich persönlich gut finde, denn das hilft Brücken zu bauen) oder stets auf die Unterschiede Rücksicht nehmen und Toleranz üben?
Und wo fängt die Rücksicht an, selbst zu einer (wenn auf positiven) Form der Diskriminierung zu werden?
Es ist eine Frage der Menschenbilder, finde ich, denn meiner Meinung nach ist der Charakter, die Bedürfnisse und die Möglichkeiten eines Menschen nicht vom Aussehen, Geschlecht oder Alter abhängig. Ich habe in allen Menschengruppen (egal wie ich sie nun auseinander halten würde) nette Menschen und weniger nette Personen getroffen. Es ist erstaunlich wie vielfältig Personen sein können, wenn man sie kennen lernt und gemeinsam haben sie nur eines, nämlich, dass sie immer ein Hort voller Überraschungen für mich sind.
Vielleicht ist es an der Zeit, sich zu überlegen, ob Kategorien wirklich umkämpft werden müssen und ob der „weiße alte Mann“, nicht auch nur ein normaler Mensch ist, der wahrscheinlich weniger der sogenannten Privilegien hat, als man denken mag – und vor allem auch wieder ein Bild der Diskriminierung ist.
Mir persönlich sind viele Sachen egal, wie Hautfarbe, Geschlecht und andere Oberflächlichkeiten, denn ich sehe gerne die Gemeinsamkeiten und versuche herauszufinden, mit was für einen menschen ich es zu tun habe. Meine Neugier auf andere menschen, die etwas offensichtliches haben, was sie von mir unterscheidet, ist auch keine Diskriminierung, sondern Interesse, denn letztendlich möchte ich so oft es geht etwas lernen.
Meine Vorurteile brauche ich weder zu erklären, noch zu entschuldigen, aber ich sollte keinen Menschen darunter leiden lassen, das ist die einzige Regel, die ich vor allem dann erfülle, wenn ich jeden Menschen einfach so behandel, wie ich gerne behandelt werden möchte – Nicht schlechter und nicht besser.
Vielleicht sehe ich das falsch, aber ich denke nicht, denn ich kann recht unaufgeregt mit anderen Menschen klar kommen und lerne immer mehr, von anderen Meinungen zu lernen, als mich dagegen zu wehren.
Bleibt Neugierig, ihr Lieben,
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