Eine gute Frage…

Ich überlege gerade, worüber ich heute schreiben soll und stelle (wie der Titel verrät) fest, dass das eine gute Frage ist.
Eine dieser Fragen, die ich nur zu bewundern weiß, bin ich doch bar jeglicher Antwort.
Eine Frage, die mir normalerweise den Angstschweiß auf die Stirn treiben würde, währe ich mir nicht (wie heute) meiner Freiwilligkeit, in der ich diesen täglichen Gedankenaustausch betreibe, bewusst.

Die Wahrheit ist, dass solange niemand meinen Blog abonniert (was auch gar nicht wirklich möglich ist) und/oder mich dafür bezahlt, hier tätig zu werden, liegt ja alles in der Verantwortung meines eigenen Gutdünkens.
Ich habe zwar ein oder zwei tägliche Leser, aber diese haben durchaus Verständnis dafür, wenn ich an dem einen oder anderem Tag mal nichts produktives zu diesem Blog beitrage.
Dieser Gedanke setzt sowieso voraus, dass mein Blog etwas grundsätzlich produktives hat, aber ich produziere lediglich Texte, also die Anreihung von Wörtern zu mehr oder weniger sinnvollen Sätzen, die einen gemeinsamen Kontext haben. Da ich meine Texte nichts scripte (oder anderweitig vorbereite), ist noch nicht einmal ein inhaltlicher Kontext sicher gestellt.
Eigentlich streichen nur meine Gedanken umher und ich versuche eine kurze Bestandsaufnahme der wolkigen Gedankenformen meines inneren Himmels zu formulieren.
Ähnlich wie man Wolken betrachte, versuche ich die Muster und Formen darin zu erkennen und mit anderen Leuten zu teilen („Schau mal da, ein Mausebär„), die diese Bilder entweder sehen oder auch nicht.

Ich mag es wenn Leute in meinen Gedanken oder Ideen Inspiration finden, auch wenn ich befürchte das so etwas seltener vorkommt, als ich mir erhoffe. Zumindest bekomme ich sehr wenig Feedback, was mich immer wieder, Tag für Tag, erinnert, an wen sich diese Texte wirklich richten.
ganz klar, der Mausebär schreibt für mich. Für mein inneres Selbst. Einmal am Tag versuche ich mir die Frage „Woran denkst Du gerade“ selber zu beantworten. Ohne den Druck den ich verspüre, wenn mich ein anderer Mensch fragt (das Leiden eines Narzissten ist stets darüber nachzudenken, was andere davon halten mögen, was man ihnen antwortet).
Dann schreibe ich, ebenfalls einmal am Tag diesen Gedankengang auf, quasi als Antwort für mich selber und schicke in in den digitalen Äther, um ihn ganz offiziell los zulassen.

Manche Gedanken sind persönlich und belastend, wie es innere Angelegenheiten halt so sind, und manche sind oberflächlich und luftig. Einige Gedanken sind informativ und andere eher grotesk, aber allesamt stammen sie aus einem Teil meiner inneren Welt.
Es ist selten der Kern meiner inneren Welt, den da traue ich mich zu selten hin (ein gruseliger Ort), sondern halt meist nur der weite Himmel über den manchmal weiße Wölkchen und manchmal schwere Gewitterwolken ziehen.
Und es macht mir weder etwas aus über den Regen, noch den Sonnenschein zu schreiben (darüber reden wäre schlimmer). Ich will noch nicht einmal wissen, ob meine Gedanken richtig sind (bzw. ich weiß dass sie richtig für mich sind), oder ob mich jemand versteht (oder es ihm ähnlich geht), auch wenn ich mich über solch ein Feedback freue (wer würde das nicht?).

Das Phänomen ist, dass ich häufig gar keine Lust habe, mich hinzusetzen und zu schreiben (wie auch heute) und trotzdem fühle ich mich besser, kurz nachdem ich angefangen habe.
Vielleicht habe ich am Anfang immer Angst, dass ich nichts zu sagen habe, bei mir nichts spannendes passiert und ich meine Leser einfach langweile.
Am Ende bin ich dann aber doch zufrieden ein Rudel Wörter aus meinem Kopf entlassen zu haben und fühle mich leichter und beschwingter. Und wenn ich dann auf den Knopf zum veröffentlichen klicke, verabschiede ich mich von dem Text und in dem Moment ist mir von ganzem Herzen völlig egal, was die Worte anderen Menschen bedeuten.

Vielleicht sind sie eines Tages eine digitale Flaschenpost, die im richtigen Moment bei der richtigen Person angespült werden, vielleicht aber auch nicht. Und vielleicht werde ich es nie erfahren, warum auch.
Ich habe die Worte weggegeben, verschenkt an alle diejenigen, die sie finden und ich freue mich über meinen eigenen inneren Reichtum, der mir erlaubt, dass jeden Tag wieder zu machen.
Mein Wohlgefühl erreiche ich durch das loslassen und dadurch, dass ich einen kurzen Text lang einfach bin, wer ich bin, ohne mich selber dafür zu verurteilen.

Deshalb keine Korrektur, keine Zensur, keine Nachbesserung (vielleicht mal Schreibfehler) und auch keine Ausreden, in gewisser Weise ist dieser Text (wie immer) live und direkt aus dem Gehirn des Mausebären und damit stehe ich mit dem guten Namen von <Hier vertrauenswürdige Person einfügen>.

Dann mal bis morgen,

Euer Mausebär

Ein Kommentar

  • Hey Mausebär,
    ich staune immer wieder, was du so in so vielen Sätzen an Gedankengängen weiter gibst ☺️
    weiter geben kannst ☺️
    Ich schreibe täglich viele kleine Nachrichten, an viele Kontakte. Das ist natürlich immer wohl überlegt oder auch nicht aber doch immer wieder mega viel, was da an Gedanken/Zeilen von mir los gelassen wird ☺️
    Mich befreit es und manchmal nervt es manchen ☺️ Aber egal, mir tats gut

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