Freundschaft?

Aus gegebenem Anlass denke ich gerade mal wieder darüber nach, was Freundschaft für mich bedeutet.

Es ist leicht auf Formulierungen wie zum Beispiel,
„Freunde sind die Familie, die man sich selber sucht“
„Wahre Freund erkennst Du in schlechten Zeiten“
und so weiter…
,
zu kommen, aber eigentlich ist es ein tieferer Gefühl, eine tiefer Erkenntnis, die ich gerade suche.

es ist etwas, was mir bekannt vorkommt und doch weiß ich es nicht genau zu packen. Die Definition liegt mir auf der Zunge und doch finde ich nur Floskeln.

Auf der einen Seite ist Freundschaft heutzutage echt was beliebiges geworden. Auf Facebook sammelt man Freundschaften zu Menschen, die man noch nie gesehen hat und der Pizzamann meines Vertrauens begrüßt mich mit „Wie geht es Dir mein Freund„.
Mit manchen Menschen rede ich sehr häufig, manchmal auch vertraut und doch sind es nur Bekannte und andere menschen sehe ich monatelang nicht und wenn man sich trifft ist es, als hätte man sich erst letzte Woche gesehen.
Ich kenne Leute, die sich als meine freunde fühlen und diesen Blog noch nie gelesen haben (nicht mal wissen, das er existiert) und ich kenne Leute, von denen ich nie erwartet hätte, dass sie sich als meine Freunde zeigen, die äußerst sensibel und wohlmeinend mit mir umgehen, ohne mich überhaupt zu kennen. oder besser gesagt, und mich grundlos besser kennen, als so manche meiner sogenannten Freunde.

Vielleicht frage ich mich auch, was für eine Art Menschen ich so gerne mag, dass ich sie um mich haben will?
Vielleicht sind das die menschen, die das Prädikat der Freundschaft verdient haben?

Ehrlich gesagt, meist versuchen diese Menschen gar nicht erst, großartig meine Freunde zu sein, sondern sind es einfach. Sie zeigen mir, dass sie mich mögen und ich ihnen willkommen bin. Sei es ein Schmusehamster, der es gleich wittert, wenn es mir scheiße geht und mit seinen kleinen Hamsterzähnen nicht locker lässt, bis ich es ausspreche. Nicht für ihn, sondern für mich selbst. Sei es eine Leonessa, die mit mir den Schritt als Geschäftspartner in die Zukunft wagt und immer ein offenes Ohr für meine Kritik, meine Sorgen und auch meine Frotzelei hat und mir immer wieder auf ruhige und geduldige Art zeigt, das wir gemeinsam stärker sind. Oder ein Polarbär, den ich selten sehe, aber mir die Sicherheit gibt, ich kann jederzeit zu ihm fahren und würde eine bärige Umarmung bekommen, von einem Menschen, der mich einfach so mag, wie ich bin. Auch meine Gruppen, seien es die Phönixe, meine Brettspieltruppe und die eine oder andere Spielrunde bieten mir einen Platz, an dem ich so willkommen bin, wie ich bin und wo ich Kommunikation, Ablenkung, Freude und auch neues Wissen auftanken kann.

Kurz gesagt, ich habe Leute, deren Gesellschaft gut für mich ist, mich stärkt, aber auch dazu fordert, immer ein Stück besser zu werden.

So viele Menschen, deren Namen ich jetzt gar nicht alle aufzählen kann. Ich bin mir sicher, sie wissen es und hoffe, dass ich ihnen ihre Freundschaft so wiederspiegel, dass sie auch mich als Freund wahrnehmen. Und so oft ich auch meckere, ich möchte auf die einsame Insel, will ich doch in Wirklichkeit nur in den Arm genommen werden, auf die eine oder andere Art.
Danke an alle da draußen, die das verstehen und tun, ihr seid die Besten.

Mit lieben Grüßen an alle meine Freunde und die die es werden wollen (und den dreckigen Rest),

Euer Mausebär

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