Was hat der Tag gebracht?

Der Sinn und Unsinn von eigener Bewertung

Was ein Tag heute. Da war ich doch glatt mal vor dem Wecker wach und habe mich freiwillig, ohne murren und knurren, aus dem Bett geschält und meinen Rechner hochgefahren (also sowohl den im Kopf, als auch den am Schreibtisch).
Motiviert tippte ich auf meine Tatstatur ein, um einige Ideen in die Tat umzusetzen und mich mit all den Dingen zu beschäftigen, die mich so tangieren.

Nach einiger Zeit hatte ich keine Lust und Energie mehr, also habe ich aufgehört und mich erst einmal erfrischend unter die Dusche gestellt, um mich dann zum trocknen in den Garten zu begeben. Ein kleiner Schwatz mit Petra, ein wenig Jack streicheln und den Elstern beim rumaktivieren zusehen später, kam auch mein Betreuer.

Wir führten ein langes und gutes Gespräch über meine Selbstreflektion und meine jetzigen Perspektiven. Und wieder einmal komme ich darauf, dass ich in letzter Zeit einige Durchbrüche erlebe.

Durchbrüche?

Ja, ich erlebe gerade ein paar Neuerungen in meinem Denken.
Meine Geduld, gerade mit mir selber scheint sich zu verbessern und einige der dinge, die ich bereits mal gelernt habe, haben sich scheinbar dazu verschworen jetzt gerade mal einen Sinn zu ergeben und bei mir in den Bestand des Begreifen/ Verstehen/ Erfahren einzusickern.

Ich weiß mittlerweile, drei Dinge brauche ich im Leben um mich weiter zu entwickeln:

Die Kraft, die Dinge in meinem Leben zu verändern, die ich verändern kann
Die Geduld, die Dinge zu ertragen, die ich nicht verändern kann
Die Weisheit, das Erste von dem Zweiten zu unterscheiden

Frei nach vielen zitierbaren Volksweisheiten

Die Geduld und die Kraft kann ich erwerben und trainieren und die Weisheit kommt durch den Zusammenschluss von Wissen und Erfahrung.
Gerade erkunde ich in meiner persönlichen Salutogenese neue Wege und Möglichkeiten der Geduld, um das zu akzeptieren, was an mir einfach so ist, wie es ist. Das bedeutet auch, mich in mir selber zu finden und zu akzeptieren, was ich dabei finde.
In meinem persönlichen Empowerment suche ich gerade die Kraft, um an mir zu arbeiten und mein Leben zum besseren zu verändern.

Deshalb suche ich auch noch nach einem Therapieplatz, um im Rahmen meiner eigenen Recovery und der durch einen Therapeuten unterstützen Reflektion Erkenntnis und damit die nötige Weisheit zu finden, um meine neuen Fähigkeiten in Sachen Geduld und Kraft richtig einzusetzen.

Zurück zur eigenen Bewertung

Ich denke es gibt zwei Seiten der Selbstwahrnehmung (und damit der eigenen Bewertung – denke ich zumindest).
Zum einen die Seite, die einem verrät was man kann oder auch nicht kann. Die Seite die einem die eigenen Grenzen aufzeigt und die eigenen Möglichkeiten verdeutlicht.
Früher habe ich versucht diese Seite durch Selbstdisziplin und Willen (bis hin zur Dickköpfigkeit) zu manipulieren. teilweise mit Erfolg, aber immer verbunden mit Rückschlägen, die mich letztendlich weiter von meinem weg abgebracht haben.
Mein Fehler war, mir etwas in den Kopf zu setzen und mit „Ich muss“ zu versuchen meine Ziele zu erreichen, stets das große Endziel im Auge und ohne wissen, was ich machen will, wenn ich es erreicht habe.
Ich dachte nur mit Selbstzwang erreiche ich meine Ziele.

Doch weit gefehlt, den seit einiger Zeit erprobe ich nun den Weg des „Ich will„. Statt mich selbst zu zwingen, folge ich meinen Zielen auf dynamische Weise. statt Fernzielen suche ich mir nahe liegendes. Statt alles auf einmal versuche ich mich auf ein was zu fokussieren.
Ich dränge mich nicht mehr mit „Das muss noch erledigt werden“ sondern frage mich „Was möchte ich heute erreichen“ und wie durch ein Wunder, erreiche ich plötzlich viel mehr als vorher.
Die Dinge fallen mir leichter, wenn ich sie dann erledige, wenn ich spüre, dass sei dran sind und die Befriedigung die ich daraus ziehe ist viel spürbarer für mich.

Die zweite Seite der Selbstwahrnehmung liegt darin, wie ich gerne von anderen Menschen gesehen werden will.
Warum möchte ich manche Ziele erreichen?
Um andere Menschen zu beeindrucken?
Ich stehe vor dem Spiegel und denke mir „Mein Gott, siehst Du Scheiße aus„. Zu Fett, zu schiefes Gesicht und so weiter.
Daran will ich dann was ändern,aber egal, was ich mache, mein Selbstbild bleibt immer problembehaftet.
Aber letztendlich ist das egal, weil ich muss mich gar nicht schön finde (oder toll, attraktiv, anziehend, etc…), es reicht wenn der oder die Menschen, die ich schätze, dass machen und da Schönheit im Auge des Betrachters liegt, brauche ich nur den richtigen Betrachter zu finden.
Ich brauche mich nicht selber zu beurteilen und nicht selber zu überlegen, wie andere Menschen mich wahrnehmen, weil ich es nie richtig wissen werde und auch gar nicht wirklich beeinflussen kann (oder nur in einem bestimmten Umfang).
Wenn Menschen mich nicht mögen, sind sie die berühmte „falsche Gesellschaft“ für mich. Es ist zielführender mir die richtigen Menschen auszusuchen, als zu versuchen etwas zu werden, was ich nicht bin.

In dem Sinne werde ich nun für heute enden und hoffe ihr bleibt mir gewogen,

Euer Mausebär

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